Textfeld: ARCHIV MATZEN
der Marktgemeinde Matzen-Raggendorf
Hauptplatz 6
2243 Matzen

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Neues aus dem Archiv – 2                                                Jänner 2008

 

Liebe Matznerinnen und liebe Matzner!

 

Das Team des Matzner Archivs möchte Sie wieder über seine Arbeit informieren. Das vergangene Jahr brachte für uns eine ganze Reihe wichtiger Ereignisse:

 

* Das Wichtigste war dabei, dass wir, durch das große Verständnis und Entgegen-kommen der Gemeindevertretung, nun in entsprechenden Räumlichkeiten arbeiten können. Noch einmal ein herzlicher Dank dafür!

Dass diese Archivräume nun auch durch gefällige Außenschilder und durch einen eigenen Schaukasten erkennbar sind, ist besonders erfreulich.

 

* Die Neuzugänge von bearbeitenswerten Materialien durch die Matzner Bevölkerung brachten uns zwar sehr viel Arbeit, aber für den Ort sehr wertvolle Objekte und unschätzbare weitere Angaben zur Matzner Geschichte und Umwelt.

Besonders hervorzuheben sind hier neben vielen kleinen Zugängen und Hinweisen drei:

         Das Concordanzbuch, ein Originaldruck von 1571, mit dem belegt werden kann, dass Matzen damals tatsächlich beinahe völlig protestantisch war und bereits einen „neuchristlichen“ Prediger hatte, wurde dem Archiv als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

         Die „Matzner Schatztruhe“, deren Geschichte wir Ihnen ja bereits erzählt haben. Ihr Inhalt – 3.257 Originaldokumente –  ist jetzt völlig aufgearbeitet. Dazu musste jede einzelne Urkunde gereinigt, geglättet, angelesen und im PC aufgelistet werden. Jetzt besitzen wir Nachschlagwerke mit über 6.790 Belegen aus dem Bereich des ehemaligen Matzner Bezirksgerichtes (mit Namen, Kaufverträgen, Testamenten, Schuldscheinen und vielen Hinweisen zum Leben und Wirtschaften der Menschen in unseren Ortschaften). Die Daten sind nach Ortschaften, nach Familiennamen und nach Jahren geordnet und so für Interessierte leicht verwendbar gemacht worden. („Unser Matzen“ Nr. 6)

         Das Herbarium der Frau Anna Pribitzer macht uns noch gewaltiges Kopfzerbrechen. Diese gewaltige Pflanzensammlung aus dem Matzner Burgfried umfasst über 500 Einzelmappen in dicken Ordnern mit gepressten Beispielen, ergänzt durch Fotos und Beschreibungen aus entsprechenden Bestimmungsbüchern. Wie diese botanischen Schätze nun am besten erhalten, dokumentiert (PC-Scan) und verwendbar gemacht werden könnten, ist uns noch nicht ganz klar, doch ist sie auch große Anstrengungen wert. Fachliche Hilfe durch gute Ratschläge und, noch besser, durch Mitarbeit an diesem Projekt wäre sehr willkommen!

 

* Zum Jahresrückblick ist es auch erlaubt, den Arbeitseinsatz der Mitarbeiter darzustellen: Über 900 Stunden verbrachten wir mit fachlicher Arbeit im Archiv (die „Heimarbeit“ wurde nicht erfasst, ist aber sicherlich noch viel zeitaufwändiger!), sodass neben den regelmäßigen Öffnungszeiten, den monatlichen Team-besprechungen und den vielen individuellen Arbeiten jedes Einzelnen auch die großen Arbeiten gemeinsam bewältigt werden konnten.

 

* Dass sich dieser große Einsatz auch immer mehr lohnt, zeigt das wachsende Interesse der Matzner: über 140 Einzelbesucher konnten betreut werden. Die Gäste bei den beiden Tagen der offenen Tür (Barbaratag und Adventspaziergang) sind dabei nicht eingerechnet. Sie waren ja „nur“ zum Hereinschnuppern gekommen.

                 

* Viel Arbeit machte die große Publikation „50 Jahre Barbarafeiern in Matzen, Kirche und Pfarre Matzen“ („Unser Matzen“ Nr. 4). Sie umfasst drei Teile: eine Jahreschronik der Barbarafeiern, eine sehr ins Einzelne gehende Beschreibung unserer in vieler Hinsicht einmaligen Kirche St. Leonhard und eine Geschichte der Pfarre Matzen nach ihren Pfarrern. Besonders der mittlere Teil, der ausführliche Kirchenführer, kann allen Matznern besonders ans Herz gelegt werden!

 

* Eine große Beruhigung für uns und unsere Arbeit ist es, dass die Materialien und damit unser Bemühen als „Archiv Matzen der Marktgemeinde Matzen-Raggendorf“ in die Obhut der Gemeinde übernommen wurden und so in ihrem Bestand abgesichert werden konnten.

 

* Manche Ergebnisse des vergangenen Jahres (z.B.: „Die Matzner Häuser und ihre Bewohner“ oder die „Hinweise auf Matzner im Grundbuch des Bezirksgerichtes Matzen“ oder die Namensnennungen in den Akten der „Matzner Schatztruhe“ werden nicht mehr für eine Druck-Veröffentllichung vorbereitet, weil das finanziell einfach nicht leistbar wäre. Wir gehen mit diesen Daten  einen anderen Weg: Wir werden nur jeweils 1 Exemplar zum Nachschauen binden lassen und im Archiv auflegen. Bei Interesse an bestimmten Stellen (z.B. bei den Angaben zu eigenen Vorfahren) können diese dann aus einer Kopiervorlage oder aus der CD leicht zur Verfügung gestellt werden.

 

Natürlich bleiben zum Jahreswechsel auch noch Wünsche offen. Aber eigentlich  ist es nur ein großer: der Internetanschluss.

Er würde nicht nur unsere Arbeit wesentlich vereinfachen, z.B. beim Suchen nach Pflanzenbildern und –beschreibungen zur Arbeit am „Matzner Herbarium“ (s.o.) oder bei Ergänzungen zu unseren Familiennamen, sondern es könnten dann auch unsere Publikationen in Musterseiten veröffentlicht werden, ja unsere „Nachschlagwerke“ (s.o. und viele Verzeichnisse) könnten leicht überörtlich und überregional genutzt werden. Eine vernetzte Homepage wäre die Ermöglichung einer tatsächlich „offenen Arbeit“ für den Ort, die Gemeinde und die Region.

Vielleicht bringt das Jahr 2008 diese vielen neuen Möglichkeiten!

 

Sie können sehen: Viel wird gearbeitet, viel wurde beendet, viel wurde in Angriff genommen, aber noch mehr wartet auf die Ausarbeitung und „Verwertung“.

 

Wir bitten Sie daher weiterhin um Ihr Interesse und Ihre Unterstützung!

 

Für das Team: Dr. Anton Hofer