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„Unser Matzen – Nr. 20“:

Bräuche und soziale Gewohnheiten

 

 

Erntekranz und Erntekrone:

1888: Dank an den Grundherrn (*)

2009: Dank an den Schöpfer beim Erntedankgottesdienst (***)

 

Diese Nummer 19 der Reihe „Unser Matzen“ greift öfter über den engen Matzner Ortsbereich hinaus und versucht, einen Überblick über – meist unbewusste – Traditionen und Änderungen der Strukturen und Regeln des Zusammenlebens in den Dörfern unserer Region, wie sie sich in den letzten fünfzig Jahren entwickelt haben, zu geben. Durch viele Bilder unseres Gemeindearchivs können diese Änderungen auch optisch gut veranschaulicht werden. -

Ohne Zweifel erleben unsere Dörfer äußerlich in den Häuser- und Straßenformen einen unglaublich schnellen Wandel, den wir im reichen Bildmaterial des Matzner Archivs leicht dokumentieren können.

Dass sich dieser Wandel aber auch eher unbemerkt im Leben von Einzelpersonen, Familien und strukturierten Vereinen wie auch in den Lebensgewohnheiten und im öffentlichen Zusammenleben unserer Mitbürger vollzieht, soll – auch mit möglichst vielen aussagekräftigen Bildern – in dieser Schrift belegt werden.

Dabei soll keine Wertung der Lebensgewohnheiten erfolgen, auch wenn manchmal eine Nostalgie des alten Mannes durchklingen wird, sondern eine möglichst emotionsfreie Auflistung versucht werden. Das allerdings geschieht schon mit einer leichten Hoffnung, dass das Eine oder Andere Interesse finden möge und dass an dem einen oder anderen Tradierten festgehalten werden sollte, so ferne es den heutigen Bedürfnissen entsprechen kann ja vielleicht sogar Hilfe für ein weiteres Zusammenleben der Gemeinschaften sein kann. --

Für die Auswahl aus dem überreichen Material war wieder die persönliche Sicht ausschlaggebend: Fakten, an deren Existenz ich (AH) mich persönlich nicht mehr erinnern kann, habe ich nicht mehr berücksichtigt, oder habe sie, als besondere „Vergleichs-Reminiszenzen“ in lang vergangene Zeiten gekennzeichnet. –

Neben den persönlichen Erinnerungen und Notizen sind vor allem folgende regionale Quellen (zur Weckung meines passiven Erinnerns) eingearbeitet:

         Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, Erzherzog Rudolf,              Wien und Niederösterreich, 2. Abtlg. Niederösterreich, Wien 1888

         Weinviertler Hausbuch, Hg.: AH,  Ueberreuter 1989

         „Matzner Heimatbuch“, AH, NÖ Pressehaus 1994, S. 72 ff

         Brauchtum in Schönkirchen: Dissertation von Kurt van Linthoudt  (?)

                   (mit Ergänzungen aus seinen Tonbandübertragungen, AH, Matzen                   1994)

         Sammelergebnisse im Archiv Matzen (insbes. das Fotomaterial) –

 

Mit Hilfe von Sternchen wird versucht, auch etwas über die Lebenssituation bzw. der Funktion der Bräuche in der Gegenwart (um 2000) auszusagen:

         -        bedeutet:     nur mehr in der Erinnerung des Autors (AH), aber sonst                                           keine Erinnerung mehr festzustellen

         *       bedeutet:     nur mehr in – schwacher/undeutlicher – Erinnerung

         **     bedeutet:     gut bekannt, aber nicht mehr „in Funktion“

         ***   bedeutet:     in voller Funktion –

 

Auch diese Nummer der Reihe „Unser Matzen“ will ganz spezielles Material über unseren Ort und unsere Region anbieten.

 

Das soll aber gleichzeitig auch die Bitte oder Einladung sein, Fotos zu den alten Gewohnheiten der Ortssammlung zur Verfügung zu stellen. (Beachten Sie bitte, den Aufruf im Schaukasten des Archivs am Hauptplatz!)

 

Das Archivteam hofft, dass auch diese Zusammenschau Interesse am Ort wecken kann und den einen oder anderen auch anregen kann, sich intensiver mit seiner Heimat und seinen eigenen Wurzeln zu beschäftigen.

 

 

Abb. … Sternsinger um 1888                  Abb. … Die Herren Kainz, Springer, Koch und Wegscheider                                                          als Sternsinger 2004

 

 

 

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