[hp-um-5-grundbuch]

„Unser Matzen – Nr. 5

Anmerkungen zu den Grundbucheintragungen

 

Durch besonders glückliche Umstände überdauerte das handgeschriebene Grundbuch des

ehemaligen Bezirksgerichtes Matzen alle geschichtlichen Widrigkeiten wie Krieg und

Übersiedlung des Bezirksgerichtes nach Gänserndorf.

Die Eintragungen von 1765 bis 1805 belegen viele Familiennamen, Ried- und

Objektbezeichnungen für alle Orte des Gerichtsbezirkes Matzen, für Ebenthal, Erdpress,

Hohenruppersdorf, Martinsdorf, Matzen, Prottes und Velm (Völlim, Fellm).

Alle Familiennamen der damaligen Matzner Besitzer – leider noch nicht auch jene der

angeführten Zeugen – sind alphabetisch aufgearbeitet und jetzt leicht zu finden.

 

* zum Original

- Größe des Buches:         48 cm x 33 cm x 15 cm

- Gewicht des Buches:      10 kg

- die Eintragungen:          sie umfassen den Zeitraum  von 1765 bis 1805

 

                    

* zum Alter

Es ist nicht das älteste Grundbuch der Herrschaft Matzen.

In mehreren Hinweisen wird es als „neues Grundbuch“ bezeichnet, auch die Art der

Eintragungen (Anordnung, Schrift, Schreibweise) lässt z.T. auf zügige Übertragung

schließen.

 

* zu den Eintragungen

Sie umfassen folgende „Ämter“ der Herrschaft Matzen:

                     Ebenthal,

                     Erdpress,

                     Hohenruppersdorf.

                     Martinsdorf,

                     Matzen,

                     Prottes,

                     Velm (Völlim, Fellm oder ähnlich geschrieben),

Die große Menge der Angaben erforderte eine Einschränkung der Arbeit der Exzerption auf das Amt Matzen

 

* zur Ausarbeitung

- Es wurden, wie gesagt, nur die Eintragungen im Amt Matzen übernommen, alle anderen blieben – vorläufig? – unbearbeitet.           

- manche Aussagen scheinen besonders bezeichnend für die (wirtschaftliche und soziale)      Situation der damaligen Zeiten und wurden deshalb besonders farblich    hervorgehoben, z.B.:

                   Keller und Presshäuser (viele wurde explizit als „neu“ bezeichnet, d.h. dass                          dir von den Angaben erfassten Jahre die Hauptzeit der Anlage von                    Kellern und Presshäusern bezeichnen;

                   Die Lage der Keller nicht in einer geschlossenen Kellergasse;

                   Die Hinweise auf Stadeln (auch „auf freiem Feld“);

                   Die große Zahl der „Kleinhäusln“ -

 

2. Über die reinen Namensnennungen hinaus bemerkenswerte Angaben

- Hinweise auf besondere Berufe, z.B.:

Käsmacherin (1768, Wagner Elisabeth)

Zimmermann (1772, Dölzer)

- mehrere Preisangaben scheinen bemerkenswert:

Ganzlehenhaus       Nr. 16:         1.200 fl (Gulden)

Halblehenhaus        Nr. 61:            500 fl

                                               Nr. 68:            350 fl

Kleinhaus:              Nr. 39:            180 fl

                                               Nr. 52:              50 fl !

                                               Nr. 119:          100 fl

- Riednamen:

„Hausen Rucken“ (5/840) (?),

„Reinztall“ = Reindstal = Reintal = Reingtal = Reinztal,

Zießes (?),

Warter Berg – Sonnleiten (= Seite gegen Reyersdorf) und

„ein Fleck Grund, auf dem ein Stadel steht“ (204) (??)

- Keller- bzw. Presshaushinweise:

„Keller am Wasserlauf“ (2 mal genannt!): Damals scheint die „Mazenka“

         tatsächlich ein ständig fließendes Gewässer gewesen zu sein.

- Etliche neu gegrabene Keller und Presshäuser in den Jahren 1779 und 1790:

„Keller und Presshaus am Ortsende gelegen“ (?, 223), Besitzer:

                            Gemeinde Matzen

„Keller samt Presshaus im Thiergarten“, Klenkhart Andre, 227

„Keller auf der Gstöttn“ (?, 234) Kneissel Georg

„Keller nächst oberem Schloss“ (?, 248) Kaiser Mathias

„Keller ober der Eisgrub“ (?, 332) Richter A.

„Keller nahe dem Schloss“ (?, 342) Piringer Maria Anna

„Keller jenseits des Baches“ (? 342)

„Keller nächst den Hofgarten“ (? 358)

„Keller samt Presshaus unter dem Ort“ (gegen Prottes zu?)

- der Weingarten-Grundverkauf erfolgte gelegentlich auch „gräftenweise“

- „neu aufgerissener Grund“ (war dort Wald oder Hutweide?)

am Hasentanz, 228, Besitzer: Gemeinde

auf der Viehtrift, 228, Besitzer: Gemeinde

- Halterhäusl: Nr. 1

- Größenangabe durch Arbeitsaufwand:

                     „½ Tagwerk Wiesn“ im Sulzerfeld, 262, Fasching Philipp

                     „1/4 Tagwerk Wiesn“ 288

- Größenangabe durch Angabe der Zinspflichtigkeit:

                     „13 Maß Bergrecht“ im Junggebürg, 262

- Maßangaben zur Größe eines Kleinhauses:

                            Länge:         12 Klafter     =       ca. 20 m

                   Breite:                     4 Klafter     =       ca.   7 m

 

                                     


 



























 

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